Nicht nur - aber vor allem - wegen der Covid-19-Pandemie legen auch aktuell noch zahlreiche E-Commerce Trends eine rasante Entwicklung an den Start. Denn durch Lockdowns und die Besorgnis darüber, sich mit dem Virus zu infizieren, kehrten Verbraucher dem stationären Handel vermehrt den Rücken und ziehen es seither vor, online einzukaufen. Es gab also noch nie einen besseren Zeitpunkt, um im Onlinehandel durchzustarten, als jetzt. Um ideal vorbereitet und wettbewerbsfähig zu sein, haben wir für Sie in diesem Beitrag die 10 relevantesten E-Commerce Trends zusammengetragen.
Dann kontaktieren Sie uns doch gerne noch heute und wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Liste der 10 wichtigsten E-Commerce Trends:
- 3D, VR, AR und Headless Commerce
- Social Commerce
- Hybrid Commerce
- Conversational Commerce und Voice Commerce
- ReCommerce
- Direktvertrieb
- Abo-Modelle
- Verwendung von Erstanbieterdaten
- Machine Learning und KI
- Ultra-Personalisierung
1. 3D, VR, AR und Headless Commerce
Einer der größten Nachteile von Onlineshops ist, dass Verbraucher ein Produkt vor dem Kauf nicht ausprobieren können. AR, VR und 3D können diese Lücke größtenteils schließen. Immerhin sagen 66 % der Verbraucher, dass sie die AR-Technologie nutzen möchten, um Produkte zu bewerten. AR (Augmented Reality) wird beispielsweise bereits in Onlineshops eingesetzt, die Möbel anbieten. Dabei wird ein virtuelles Produkt in einem realen Raum dargestellt, während VR (Virtual Reality) vollständig in einem virtuellen Raum bleibt und dort ein ebenfalls virtuelles Produkt präsentiert. 3D bezieht sich auf die (dreidimensionale) Darstellung des Produkts selbst, wie es schon in einigen Onlineshops der Fall ist.
Bei den Verbrauchern ist das Interesse an solchen Technologien groß, weswegen sich diese Darstellungsformen auch in Zukunft wohl noch deutlich weiterentwickeln und ausbreiten werden. Damit diese personalisierten Einkaufserlebnisse so technisch flexibel wie nötig sein können, dafür kann der sogenannte Headless Commerce sorgen. Er trennt Frontend und Backend einer E-Commerce-Lösung, sodass Unternehmen am Frontend möglichst flexibel personalisieren können, ohne Änderungen am Backend vornehmen zu müssen.
2. Social Commerce
E-Commerce und soziale Netzwerke sind heute so eng miteinander verbunden, wie nie zuvor und das eine kann man sich ohne das andere kaum mehr vorstellen. Wer online Produkte oder Dienstleistungen anbieten möchte, ist damit oft erfolgreicher, wenn alles mit einer emotionalen Geschichte verbunden ist. Und was eignet sich hierfür besser als Social-Media-Plattformen? Dort werden bei der Kundschaft durch Storytelling Emotionen für ein bestimmtes Produkt geweckt, wodurch sie zum dahinterliegenden Onlineshop finden. Der E-Commerce Trend des Social Commerce wird sich auch in Zukunft noch weiter ausbauen. Dafür sorgt beispielsweise der zunehmende Trend des Instant-Shoppings in sozialen Netzwerken.
3. Hybrid Commerce
Der stationäre Handel muss in vielen Marktsegmenten seine Online-Präsenz zunehmend ausbauen, um zu überleben. Hybrid Commerce ist also eher eine Notwendigkeit als ein E-Commerce Trend. Immer häufiger fällt in diesem Zusammenhang das Wort „phygital“: Kunden wollen ihren gewohnten Service vor Ort erhalten und dennoch die Produkte digital auswählen und bestellen können. Infolgedessen sind Konzepte wie Click & Collect aus der Handelswelt nicht mehr wegzudenken, insbesondere seit der Corona-Pandemie.
4. Conversational Commerce und Voice Commerce
Neben Social Commerce und Hybrid Commerce gibt es noch weitere Formen des Onlinehandels, die sich momentan ausbreiten. Dazu zählen Voice Commerce und Conversational Commerce. Unter ersterem versteht man das Einkaufen via Sprachbefehl, wie es mit den Assistenten von Amazon (Alexa) und Google (Google Assistant) der Fall ist.
Conversational Commerce hingegen umfasst den schriftlichen Austausch zwischen Unternehmen und Kundschaft, wie er beispielsweise über Chats möglich ist. Aus einer Studie von Wunderman Thompson ist zu entnehmen, dass sich der Umsatz aus Voice Commerce im Jahr 2022 auf mindestens 40 Milliarden US-Doller belaufen soll.
5. ReCommerce
Als wären all diese Formen nicht genug, ist aktuell ein weiterer Trend auf dem Vormarsch: ReCommerce. Dabei handelt es sich um die Abkürzung für Reverse Commerce und es geht darum, gebrauchte Produkte, wie Kleidung oder Elektrogeräte, online oder in Ladengeschäften zu vermieten oder zu verkaufen. Insbesondere seit Beginn der Pandemie hat diese Form des Onlinehandels an Beliebtheit gewonnen. Bis 2024 soll allein der ReCommerce für den Fashion-Markt einen Marktwert von 64 Milliarden US-Dollar erreichen.
6. Direktvertrieb
D2C steht für Direct-to-Consumer oder Direktvertrieb und ist eine Chance für die Industrie, sich stärker im Onlinehandel zu positionieren. Dabei bieten Hersteller ihren Endkunden zunehmend eigene E-Commerce-Kanäle an und versuchen damit, die Bindung an ihre Produkte weiter zu erhöhen. Eingesetzt werden dafür beispielsweise auch Direktabonnements und Treueprogramme. Die direkte Interaktion mit Verbrauchern liefert der Branche wichtige Erkenntnisse darüber, wie ihre Marken und Sortimente angenommen werden.
7. Abo-Modelle
Das Abonnementmodell ist derzeit im E-Commerce stark gefragt. Verbraucher lernen es also vermehrt zu schätzen, stetig mit Nachschub versorgt zu werden. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind Kochboxen. Dabei erhalten die Kunden in regelmäßigen Abständen Pakete mit Zutaten für ausgewählte Mahlzeiten. Allerdings ist dieses Modell auch mit zahlreichen anderen Produkten möglich, was sich darin widerspiegelt, dass der Abo-Markt im Jahr 2020 einen Wert von 18,8 Milliarden US-Dollar erzielt hat.
8. Verwendung von Erstanbieterdaten
Die zunehmende Personalisierung im Onlinehandel setzt sich weiter fort. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass E-Commerce-Händler zunehmend auf First-Party-Daten zurückgreifen. Gemeint sind damit unternehmenseigene Daten, die der Händler selbst über das Verhalten seiner Kunden erhebt und zur Verbesserung des Kundenerlebnisses nutzen kann.
Die Verwendung von Erstanbieterdaten wird immer beliebter, weil es billiger ist, als Daten von einem Drittanbieter zu kaufen. Darüber hinaus ist das Targeting dadurch zuverlässiger und genauer. Um das Vertrauen und die Zufriedenheit der Kunden aufrechtzuerhalten sollten sich Händler jedoch ein gewisses Grundwissen im Bereich Cyber-Security aneignen.
9. Machine Learning und KI
Vereinfacht gesagt können beispielsweise Onlineshops mithilfe von Machine Learning potenziellen Käufern eine bessere Benutzererfahrung auf der Grundlage vorhandener Daten und des Einkaufsverhaltens bieten. Machine Learning könnte Ihnen beispielsweise schon in Form von Registerkarten mit dem Titel „Empfehlungen“ oder „Vorschläge für Sie“ begegnet sein. Dieses Prinzip funktioniert so, dass zu den von Ihnen in der Vergangenheit angeklickten Produkten ähnliche hinzugefügt werden. KI-gesteuerte E-Commerce-Verkäufe werden auch in Zukunft weiter zunehmen.
10. Ultra-Personalisierung
Noch einen Schritt weiter als Machine Learning geht Big Data. Das Einkaufsverhalten wird genauestens analysiert, um eine tiefgreifende Personalisierung zu erreichen. Mit dem ermittelten Datenmaterial werden ultra-personalisierte Angebote erstellt und beispielsweise per E-Mail an die Kundschaft versendet. Und das zahlt sich aus: Personalisierte Produktempfehlungen machen satte 26 % des Umsatzes aus. Tendenz steigend.
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Fazit
Die derzeitigen Veränderungen im E-Commerce sind vielfältig und einige der Technologien stecken noch in den Kinderschuhen. Allerdings wächst der Onlinehandel immer weiter und nur wer die aktuellen Trends verfolgt, kann auch in Zukunft erfolgreich bleiben. Dennoch sollten Händler Benutzerfreundlichkeit und den Mehrwert für den Kunden immer über die technischen Möglichkeiten stellen. Brauchen wir wirklich Augmented-Reality-Apps, um uns vorstellen zu können, wie ein Reiskocher in der Küche aussieht? Bestellen wir Pizza irgendwann nur noch über Voice Commerce? Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, aber die Art und Weise, wie wir einkaufen, wird sich sicherlich grundlegend ändern.
Auch die Ebenen Ökologie und Nachhaltigkeit befinden sich im Wandel. Zum Beispiel wird immer mehr Wert auf die Reduktion von Verpackungsmüll gelegt und das Verpackungsmaterial selbst soll umweltfreundlicher werden. Die Novellierung des EU-Verpackungsrechts 2022 treibt weitere Veränderungen voran. Es erhöht unter anderem die Recyclingquote von Kartons und Pappe. Zukünftig gilt es für den Handel außerdem, gemeinsam mit Logistik und Industrie die CO2-Reduktion in den Lieferketten weiter voranzutreiben.