Heutzutage verfügen einige Unternehmen nicht über genügend Ressourcen, um ihre Produkte selbst zu lagern und auszuliefern. In diesem Fall ist es eine gute Lösung, die Logistik auszulagern und auf einen 3PL-Dienstleister zu setzen.
In der 26rd Annual Third-Party Logistics Studie, die von namhaften Unternehmen wie Infosys Consulting, der Penn State University und Korn Ferry im Jahr 2022 durchgeführt wurde, gaben 73 % der Unternehmen, die mit einem 3PL-Dienstleister zusammenarbeiten, an, dass durch diesen der Service optimiert und die Kundschaft besser zufriedengestellt werden konnte.
In diesem Beitrag beleuchten wir deshalb das Thema 3PL rundum, grenzen es von 1PL, 2PL, 4PL und 5 PL ab und verraten Ihnen, wie Sie einen geeigneten 3PL-Dienstleister auswählen
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Inhaltsverzeichnis
- 1PL, 2PL, 3PL, 4PL und 5PL: Was bedeutet das?
- 3PL und 4PL: Was sind die Unterschiede?
- Third Party Logistics Provider: Leistungen
- Vor- und Nachteile von 3PL
- 3PL: Wann lohnt es sich wirklich?
- 3PL-Unternehmen: Wie Sie das richtige auswählen
- Third-Party Logistics Partner von Shopify
1PL, 2PL, 3PL, 4PL und 5PL: Was bedeutet das?
Die verschiedenen Logistik-Dienstleister werden nach den Aufgaben, die sie im Unternehmen wahrnehmen, eingeteilt. Zur Klassifizierung wird der englische Begriff Party Logistics oder die Abkürzung PL verwendet, wobei die Zahlen z. T. die erbrachten Leistungen widerspiegeln:
| 1PL First Party Logistics |
Outsourcing von Transporten mithilfe eines Dienstleisters, der die notwendigen Fahrzeuge und Fahrer für den Warentransport bereitstellt. Die Unternehmen bewirtschaften dabei weiterhin ihre eigenen Lager. | Transport |
| 2PL Second Party Logistics |
2PL-Dienstleister übernehmen neben dem Transport auch die Lagerhaltung. Die Verwaltung dieser beiden Bereiche obliegt jedoch dem auftraggebenden Unternehmen, damit Fahrzeugflotte und Materialflüsse weiterhin selbst organisiert werden können. | Transport & Lagerhaltung |
| 3PL Third Party Logistics |
Der Logistikdienstleister ist sowohl für Transport und Lagerhaltung als auch für Management und Organisation dieser beiden Bereiche verantwortlich. | Transport, Lagerhaltung & Management |
| 4PL Fourth Party Logistics |
Diese Logistikdienstleister fungieren als Berater und Prüfer für 3PLs, um Logistikabläufe zu bewerten und zu optimieren. Sie verfügen über keine logistische Infrastruktur und erfüllen nur beratende Funktionen. | Beratung, Optimierung, Steuerung & Koordination von 3PL-Anbietern |
| 5PL Fifth Party Logistics |
Diese Dienstleister sind groß genug und verfügen über die notwendigen Mittel, um die Aufgaben von 3PL und 4PL zu vereinen. | Alle 3PL- & 4PL-Leistungen |
Nachdem Sie nun wissen, worin sich die verschiedenen Logistikdienstleister unterscheiden, stellen Sie sich womöglich die Frage, welcher dieser Partner der richtige für Ihr Unternehmen sein könnte. Die Antwort hängt davon ab, inwieweit Sie Ihre Logistik selbst durchführen können und möchten.
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3PL und 4PL: Was sind die Unterschiede?
Der Hauptunterschied zwischen 3PL- und 4PL-Dienstleistern sind die physischen Ressourcen, die jedem zur Verfügung stehen. 3PL-Dienstleister besitzen eine Flotte und eine Lagerfläche, während 4PL-Dienstleister nur zur Verwaltung und Überwachung des Logistikprozesses eingesetzt werden. So stellen 3PL-Anbieter materielle Ressourcen zur Optimierung der Lieferkette bereit, während 4PL-Dienstleister Erfahrung und Wissen anbieten. Oft arbeiten 4PL-Unternehmen mit einem Netz aus 3PL-Dienstleistern zusammen, um Aufgaben basierend auf Kundenanforderungen und dem Profil des jeweiligen 3PL-Anbieters zu verteilen.
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Third-Party Logistics Provider: Leistungen
3PL-Lieferanten können die gesamte Organisation und Durchführung der Kundenlogistik übernehmen. Von der Planung aller Logistikprozesse über die Umsetzung bis hin zur Endkontrolle. Neben Lagerhaltung und Versand können sie beispielsweise auch für die folgenden Aufgaben zuständig sein:
- Verpackung
- Etikettierung
- Montage
- Reparatur
- Spedition
- Zollabfertigung
- Chargenverfolgung
- Qualitätsprüfung
- Onsite-Management
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Vor- und Nachteile von 3PL
Die Auslagerung an einen externen Logistikdienstleister bietet viele Vorteile, die wir im Folgenden näher betrachten möchten:
Vorteile
Zeit- und Kostenersparnis
Ein großer Vorteil sind die Ressourcen-Einsparungen. Eine globale Studie aus dem Jahr 2014 hat gezeigt, dass die Transportkosten um durchschnittlich 11 % und die Lagerkosten um durchschnittlich 6 % gesenkt werden können. Gleichzeitig wurden die Lieferzeiten um durchschnittlich 30 % verkürzt. Da die gesamte Logistik und Lagerhaltung an externe Dienstleister ausgelagert werden, kann auch das eingesetzte Kapital stark reduziert werden. Mit 3PL benötigen Unternehmen keine eigenen Fuhrparks, Maschinen oder Lager mehr. Außerdem sind 3PL-Anbieter sehr flexibel und können starke saisonale Schwankungen gut auffangen. Dadurch werden Lager und andere Ressourcen optimal genutzt.
Flexibilität Schwankt Ihr eigener Bedarf innerhalb eines Jahres stark, so kann sich 3PL für Sie besonders gut eignen, da es dadurch nicht passieren wird, dass Ihr eigenes Lager über manche Zeiträume nur sehr schlecht ausgelastet ist.
Know-how Sie können mit Ihrem Unternehmen von der Branchenerfahrung des Logistikdienstleisters profitieren, insbesondere da diese häufig große, weltweite Netzwerke ausgebaut haben.
Wettbewerbsfähige Versandkosten Da 3PL-Dienstleister i. d. R. mit verschiedenen Kunden arbeiten, können sie ein hohes Warenvolumen abwickeln und dadurch wettbewerbsfähige Versandkosten anbieten.
Nachteile
Der größte Nachteil von 3PL-Dienstleistern ist wohl die eingeschränkte Kontrolle über die logistischen Abläufe. Diese kann zu einer starken Abhängigkeit vom Logistik-Unternehmen führen, wodurch möglicherweise Maßnahmen zur Optimierung des Services bzw. zur Kostensenkung versäumt werden. Darüber hinaus kann es sich auf Dauer und je nach Aktivitätsniveau als kostenineffizient herausstellen, die Logistik outzusourcen.
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3PL: Wann lohnt es sich wirklich?
Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle, ob Sie tatsächlich einen 3PL-Provider hinziehen oder Ihre Logistik weiterhin inhouse abbilden sollten. Gibt es denn neben den Big Playern überhaupt kleine Unternehmen, die 3PL nutzen? Wenn Sie die folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten können, kann sich 3PL für Sie wirklich lohnen:
- 1.Ist bei Ihrer Marke ein Wachstum zu verzeichnen?
Ist Ihr Bestellaufkommen noch recht gering, sodass Sie Ihre Aufträge wohl auch in Zukunft noch selbst abwickeln können, dann lohnt sich 3PL eher weniger für Sie. Denn in diesem Fall würden Sie nicht nur eine gewisse Kontrolle abgeben, sondern es würde auch Mehrkosten für Sie bedeuten. Können Sie hingegen ein allmähliches Wachstum feststellen und gibt es bereits erste Hinweise darauf, dass Ihre logistischen Ressourcen schon bald erschöpft sein werden, dann kann ein 3PL-Dienstleister genau das Richtige für Sie sein. Übrigens: Häufig werden junge Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit einem Third-Party Logistics Provider erst skalierfähig.
- 2.Planen Sie eine Expansion?
Da etablierte 3PL-Anbieter oft über ein länderübergreifendes Netzwerk an Lagerstandorten verfügen, kann sich ein solches Logistik-Outsourcing durchaus lohnen, wenn Sie planen neue Märkte zu erschließen.
- 3.Möchten Sie Ihren Service optimierten?
In Zeiten von Amazon, eBay & Co. ist es für Online-Händler sehr wichtig, die neuen Standards der Kundschaft weiterhin erfüllen und auf dem Markt mithalten zu können. Dafür müssen die Prozesse in der Logistik sehr effizient gestaltet sein, was sich aus eigener Kraft oft nur sehr schwierig umsetzen lässt. An dieser Stelle können 3PL-Dienstleister sehr gut Abhilfe schaffen, da sie zum einen darauf ausgelegt sind, in kürzester Zeit ein hohes Auftragsvolumen abzuwickeln und da sie sich zum anderen mit ihren zahlreichen Lagerstandorten wahrscheinlich näher an Ihren Kunden befinden. Dadurch kann die Lieferzeit weiter verkürzt werden.
3PL-Unternehmen: Wie Sie das richtige auswählen
Wenn Sie zum Entschluss gekommen sind, dass es an der Zeit für einen 3PL-Provider wäre, geht es an die Auswahl potenzieller Kandidaten. Diese kann eine sehr Schwierige sein. Deshalb zeigen wir Ihnen jetzt, worauf es bei der Auswahl ankommt.
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, mit einem 3PL-Anbieter zusammenzuarbeiten, sollten Sie vor allem die folgenden 5 Kriterien berücksichtigen:
1. Geografischer Standort: Da Ihr 3PL-Partner Ihre Produkte möglichst schnell an Ihre Kundschaft liefern soll, ist sein Standort entscheidend.
2. Preis: Ein weiteres Hauptkriterium bei der Auswahl eines geeigneten Logistikdienstleisters ist natürlich der Preis. Sie müssen sich also Gedanken darüber machen, wie viel Budget Sie aufwenden können, um Bereiche Ihrer Logistik outzusourcen. Faktoren sind hierbei z. B., ob es sich um einen dringenden Versand handelt, wo sich der Zielort befindet und welche Ware es betrifft.
3. Kapazität: Außerdem wichtig ist, dass sich Ihr Logistik-Partner an Ihre Anforderungen anpassen und schnell reagieren kann. Denn dies ist der Schlüssel zu nachhaltigem Wachstum.
4. Technologie: Sowohl bei der Lagerung als auch bei Auftragsvorbereitung und Versand sollte Ihr zukünftiger 3PL-Anbieter über aktuelle Technologien und Automatisierungsmöglichkeiten verfügen, um so effizient wie möglich zu arbeiten.
5. Referenzen: Informieren Sie sich im Vorfeld auch unbedingt über die Reputation des 3PL-Dienstleisters: Weist er finanzielle Stabilität auf? Bietet er einen effizienten Service? Die Referenzen sollten ausgezeichnet sein.
Die drei umsatzstärksten Third Party Logistics Provider weltweit waren im Jahr 2020 laut Statista-Studie übrigens DHL Supply Chain & Global Forwarding (28,45 Mrd. USD), Kühne + Nagel (25,79 Mrd. USD) und DB Schenker (20,76 Mrd. USD).
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Third-Party Logistics Partner von Shopify
Wenn Sie einen Shopify- oder einen Shopify-Plus-Store haben, würden sich für Sie wahrscheinlich die folgenden 3PL-Dienstleister am besten eignen, da sie sich nahtlos in Ihren Shop integrieren lassen:
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Fazit
Da es sich bei der Entscheidung für einen Logistikdienstleister um eine wichtige Zukunftsentscheidung für Ihr Unternehmen handelt, sollten Sie die oben aufgeführten Faktoren ausreichend abwägen und sich nicht einfach vom günstigsten Angebot oder dem umsatzstärksten Unternehmen verleiten lassen. Im besten Fall werden Sie einige Jahre mit Ihrem 3PL-Partner zusammenarbeiten, weswegen dieser gut zu Ihrem Unternehmen passen und auch auf zukünftige Veränderungen flexibel reagieren können sollte.